Fallschirmsprung


Dieses Jahr feierte ich meinen 30. Geburtstag. Irgendwann hatte ich mal erwähnt, dass ich - bevor ich 40 werde - einen Fallschirmsprung gemacht haben will. Nun gut, jetzt war es schon früher soweit, denn ich bekam zum 30. Geburtstag einen Tandem-Fallschirmsprung geschenkt - einschließlich Video.

Der erste Termin fiel ins Wasser, denn es regnete in Strömen.

Nächster Versuch dann am 08.10.2005. Auf dem Weg nach Schlierstadt wollte der Nebel einfach nicht verschwinden und so ging ich davon aus, dass es auch diesmal mit dem Spruch nichts wird. Der Flugplatz war kaum zu finden, so neblig war es. Der Tandemmaster gab aber nicht so schnell auf ("hat sich irgendwann schon einmal ein Nebel nicht aufgelöst?"), und hielt uns auf "Stand-by". So verbrachten wir erst ein paar Stunden in der nahegelegenen Kreisstadt um anschließend noch einer Tropfsteinhöhle einen Besuch abzustatten. Als wir gegen 15 Uhr dort wieder rauskamen, ging mir echt die Muffe... strahlender Sonnenschein, blauer Himmel... der Nebel hatte sich innerhalb einer Stunde aufgelöst. "Jetzt biste reif!" dachte ich mir.

Auf dem Flugplatz gab es dann eine Einweisung, ich bekam einen lustigen Flecken-Sprunganzug, eine Schutzbrille und ab ging es ins Flugzeug (viel kleiner, als ich es erwartet hatte).

Einweisung

Auf 3.000 m gab es letzte Anweisungen und dann ging es los... 3, 2, 1, Sprung.............

3, 2, 1, Absprung!!!

sagenhafte 30 Sekunden freier Fall... 

Nur ein Punkt am Horizont

Freier Fall! 200 km/h!!!

...dann wurde es schmerzhaft. Der Fallschirm ging mit einem enormen Ruck auf (was wohl nicht normal ist) und es zerriss mich fast in zwei Hälften. Nach dem ersten Schmerz folgte dann aber ein etwa 6-7 minütiger Gleitflug, bei dem ich sogar lenken durfte. Wahnsinn!!!

Die Landung verlief dann butterweich, die Erde hatte mich wieder.

Landung

Ein sensationelles Erlebnis, kann ich jedem weiterempfehlen.

Ich hatte das Pech, dass das Gewicht wohl falsch berechnet wurde und daher der Fallschirm viel schneller aufging, als es normalerweise der Fall wäre. Nach einer Woche heftiger Schmerzen begab ich mich zum Arzt, der mir zwar auf dem Röntgenbild zeigt, dass ich einen "ordentlichen" Schlag abbekommen hatte. Nach seiner Ansicht sei aber nichts passiert, was nicht wieder abheilt... (sein Wort in Gottes Ohr).

Trotz dieser Panne und der Schmerzen war das Sprungerlebnis selbst echt super und ich würde immer wieder einen neuen Sprung wagen - sofern ich das Packen des Fallschirms und die Gewichtsermittlung selbst überwachen kann :-) Und heute (Anfang Dezember) sind die Schmerzen auch "schon" fast verschwunden.


© Michael Ruthardt 2005